Veränderungen im Kirchenkreis
Alles bleibt anders
– so lautete der Titel einer Tagung des CVJM-Westbundes. Alles bleibt anders – darauf müssen auch wir uns als Gemeinde Heckinghausen in den nächsten Jahren einstellen und anfangen, das „Anders“ zu gestalten.
Alles bleibt – das heißt:
wir sind Gemeinde Jesu Christi, die festhält am Glauben, an der Hoffnung, an der Liebe.
Anders – das heißt:
diese Welt verändert sich. Nicht nur durch Corona, aber auch. Home-Office und Zoom-Konferenzen als neue und andere Begegnungsmöglichkeiten sind jetzt schon Alltag. Auf Abstand leben lernen und doch Nähe erleben, üben wir ein. Mit weniger auskommen, weil die Ressourcen dieser Welt begrenzt sind, üben wir ein. Leben ändern, damit die nachfolgenden Generationen leben können, wird uns durch die kommenden Jahre begleiten.
Anders – das heißt:
diese Kirche ändert sich. Nicht nur durch Corona, aber auch. Lange schon erleben wir Kirchenaustritte. Mit den Austritten der Mitglieder schrumpfen die (Kirchensteuer-)Einnahmen. Wir müssen uns fragen: Was wollen, was können wir uns noch leisten?
Daneben gibt es auch die Anfrage z.B.eines Journalisten: „Wozu wird die Kirche noch gebraucht? So wie sie heute ist, fällt die Antwort leicht: zu gar nichts.“ Das Zitat bezieht sich zwar auf die katholische Kirche, aber vielfach wird da nicht unterschieden.
Manche freuen sich wieder auf den Gottesdienst und erleben ihn als Bereicherung. Andere haben sich an gestreamte Gottesdienste gewöhnt. Es ist bequem, jede/r kann schauen, wann er oder sie den Gottesdienst anschauen möchte. Ist Gemeinschaft der Glaubenden noch wichtig? Diese und andere Fragen kommen auf uns zu.
Unsere Gemeinde (und auch der Kirchenkreis) wollen von Gott her, von seinem Auftrag her denken. So wollen wir über Veränderungen nachdenken.
Wir wollen fragen:
- Wo will uns Gott haben?
- Wo wollen wir als Gemeinde in den nächsten Jahren hin?
- Was ist Ziel? Was ist Auftrag? Was ist der Weg?
Wir laden alle ein mitzudenken und zugleich das Thema als Gebetsanliegen auf dem Herzen zu tragen. Es gibt die Möglichkeit, bei der Gemeindeversammlung am 5. September zu hören, zu diskutieren und weiter zu denken.
Wir wollen am 29./30. Januar 2022 auf der Gemeindefreizeit in Haus Friede an diesem Prozess weiter arbeiten.
Wir werden immer wieder berichten, was in den anderen Gemeinden des Kirchenkreises und bei Veranstaltungen erarbeitet wird.
Unsere Überlegungen (wie die in den übrigen Wuppertaler Gemeinden) sind die wesentliche Voraussetzung für das, was mit dem sperrigen Wort „Pfarrstellenrahmenkonzept“ gemeint ist. (S. dazu auch Antonia Dicken-Begrich: «Kirche im Wandel»)
Es ist einfach so, dass wegen der fallenden Kirchensteuer-Einnahmen die 31 Pfarrstellen (Stand 2020) in Wuppertal nicht mehr finanziert werden können. Alle Gemeinden im Kirchenkreis sind betroffen und müssen gemeinsam eine Lösung finden.
Der ganze Prozess wird für uns alle nicht einfach und er wird auch Klagen, Trauer, Verlust und Abschied nehmen beinhalten. Daneben gibt Gott uns aber auch die Chance, Neues zu denken. Jesus wünscht, dass wir eins werden (Joh 17). Das gilt es einzuüben.
Wir als Gemeinde Heckinghausen können dabei Akzente setzen, Inhalte bestimmen und mit gestalten statt verwaltet zu werden.
Gottes Geist bewege uns alle!
Im Auftrag des Presbyteriums
Hildegard vom Baur, Vorsitzende
Pfarrer Christian Höhne